Märkische Schweiz – Naturpark in Brandenburg – Teil 2
Der Acker und die Rückkehr des Landhüters
Ein prägendes Merkmal des Naturparks Märkische Schweiz ist der hohe Anteil an landwirtschaftlichen Nutzflächen, der etwa 49 Prozent der Gesamtfläche ausmacht. Diese Flächen sind überwiegend von weiten Ackerschlägen geprägt, die besonders aufgrund ihrer Exposition, der unterschiedlichen Bodenarten und der intensiven Bewirtschaftung anfällig für Bodenerosion sind.
Die Ackerflächen in der Märkischen Schweiz stellen von Menschen gestaltete Lebensräume dar, die durch die intensive Bewirtschaftung zunehmend ihre biologische Vielfalt verlieren. Die Böden variieren in einem Mosaik aus trockenem Sand und feuchteren Lehmböden, in denen sich häufig kleine Wasserstellen bilden. Sölle, eiszeitliche Relikte, bieten wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Leider schrumpfen diese Sölle zunehmend und drohen vollständig auszutrocknen. Die natürlichen kleinräumigen Unterschiede erschweren den Landwirten eine gleichmäßige Bewirtschaftung ihrer Flächen mit großen Maschinen.

Wenn der Mensch heute über die Ackerflächen in der Märkischen Schweiz spaziert oder wandert, kann es sein, dass er ein seltsames Gefühl von Leere spürt – ein Vakuum, das wie ein angehaltener Atem wirkt. Es ist, als hätte sich alles Lebendige tief in die Erde zurückgezogen, um Schutz zu suchen. Die Ackerflächen wirken leblos, erstarrt und leer und die angrenzenden Wälder wie von Haltlosigkeit und Orientierungslosigkeit durchzogen.

Die Rückkehr des Landhüters
Der Landhüter ist ein wesentlicher Teil der Landschaftsseele und trägt die Verantwortung, für Sicherheit und Orientierung der geistigen Wesen der beseelten Natur zu sorgen. In einer diagnostischen Heilreise wird ersichtlich, dass der Landhüter derzeit nur schwach wahrnehmbar ist. Durch die Reise entsteht eine tiefe Verbindung zu ihm, die es ihm ermöglicht, sich klarer und kraftvoller zu zeigen. Seine Präsenz und seine Rolle als Orientierung gebende Kraft ist wieder spürbar.

Trotzdem wohnt in ihm eine tiefe Traurigkeit. Die anderen geistigen Wesen, deren Aufgabe es ist, das Land zu beseelen – die Seelentiere – sind nicht mit ihm zurückgekehrt. Sie haben sich tief unter der Ackerfläche in sichere, geheime Schutzhöhlen zurückgezogen und leben dort in einer verborgenen, abgeschlossenen Welt. Dies erklärt, warum das Land leer, still und verlassen wirkt.
Der Landhüter spürt ihre Präsenz in der Tiefe, doch er kann keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen. Sie bleiben unsichtbar und unerreichbar, was für den Landhüter ein großer Verlust ist. Denn so kann er seine Aufgabe, für ihren Schutz und Orientierung zu sorgen, nicht erfüllen.
In der unterirdischen Höhlenwelt der Seelentiere zeigt sich in der Mitte ein verschüttetes Gebiet, das die südliche Ackerfläche von der nördlichen Ackerfläche trennt, die an einen Wald grenzt. Im Süden sind die Seelentiere tief in der Erde verborgen und geschützt. Im Norden und im Wald jedoch nicht, da hier die unterirdischen Schutzhöhlen fehlen. Die Seelentiere fliegen schutz- und orientierungslos durch die Luft. Der Boden wirkt faulig und unfruchtbar.

Rückverbindung durch Wasser
Natürliche Gewässer schützen und nähren Landschaften. Durch ein Wasserritual können sich verlorene Seelentiere neu beheimaten und ihre Schutzhöhlen verlassen. Dabei ist gut, dass der Hüter bereits da ist, so können sie ihn spüren und fühlen sich sicher.
Der Landhüter wird dadurch lebendiger und freudiger, und er kann sich zunehmend als strukturgebende Kraft entfalten und göttliche Ordnung für die Seelentiere ausstrahlen, die nun wiederum Orientierung finden. Die göttliche Ordnung kann sich wieder einstellen.
Weitere Heilreisen bewirken auch Veränderung im benachbartem Umfeld. Der umliegende Wald und weitere Ackerflächen erscheinen heller. Das Licht wird sanfter und weitere Seelentiere finden ihren Frieden. Durch die tiefe Verbindung zwischen dem Landhüter und der menschlichen Welt heilt das Land und eine neue Welt mit frischer Kraft erwacht.
